Mal wieder abgesoffen

DIE Nacht von Montag auf Dienstag: einschlafen fast unmöglich, weil um 1 Uhr nachts immer noch 28 Grad in der Hütte sind. Irgendwann aus Schlaflosigkeit mal aufgestanden und da ist in der Ferne der Himmel schon hell durch Blitze erleuchtet. Oha. Da zieht wohl was auf.
Innerhalb einer halben Stunde bricht über uns eines der schlimmsten Gewitter herein, das wir je erlebt haben. Es blitzt und donnert als hätte das Himmelvaterl höchstpersönlich den Untergang bestellt. Stundenlang ist es hellster Tag. Es donnert, dass uns halb die Ohren wegfliegen. Auf dem Campingplatz bilden sich überall Sturzbäche, das Ufer bricht teilweise weg, den Stellplatznachbarn spült es fast das Zelt weg.
Selbst durch unser bisher völlig dichtes Oberlicht tropft es mittlerweile. Och neeee. Wir stellen in bewährter Manier Schüsseln auf. Tropf. Tropf. Na bravo. Nahezu 5 Stunden ist der Teufel los.

Und der Regen hört auf: gar nicht mehr. Es regnet den ganzen Dienstag bei 21 Grad ununterbrochen, derweil zu Hause in München bei 26 Grad die Sonne scheint. Kannste Dir nicht ausdenken.
Deshalb: Abfahrt nach Albanien verschoben. Dann eben Gammeltag bei Regen. Kennen wir ja noch aus Fes. Räumen wir halt unser Equpment mal von rechts nach links und wieder zurück. Schlauerweise haben wir unsere Bestuhlung draußen gelassen. Aber selbst unters Wiggerl stellen schützt vor Strafe nicht. Unsere Aussendusche bewährt sich.

Am Dienstag abend lernen wir Edi und Bernie aus Tirol kennen, mit denen wir einen lustigen Abend verbringen und am Mittwoch morgen die Reise gemeinsam Richtung Albanien fortsetzen.
Keine 10 km weiter verlieren wir uns schon beim Anhalten zum Zigaretten kaufen in Igoumenitsa. Wir fahren also erstmal weiter zum Grenzübergang Qafe Bote, bunkern im Duty Free noch üppig Zigaretten und sind innerhalb von 5 Minuten eingereist.

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Von Igoumenitsa nach Qafë Botë

Wir beschliessen, hier noch etwas zu warten und vertilgen erstmal einen leckeren Sandwich, derweil sich Kathrin einen kapitalen Wespenstich am Ellenbogen einfängt. Autsch! Fliegende Bestien.

Nach 45 Minuten kommen auch die Tiroler an die Grenze, und wir setzen den Weg gemeinsam fort nach Butrint, inklusive erstem Pistenausflug.

Die Besichtigung des antiken Butrint schaffen wir wie zu erwarten war nicht in den selbstgesteckten 25 Minuten, viel zu gross, weitläufig und sehenswert ist das Gelände mit den Ausgrabungen.

Danach Aufbruch nach Ksamil, wo wir endlich Strand erwarten. Im durchaus lauschigen Ksamil, das nicht viel anders aussieht als griechische Badeorte am Ionischen Meer, Suche nach einem Campingplatz. Und wir landen nach Matschpiste mitten im Wohngebiet im Innenhof der netten Gastwirte, drei Minuten vom Strand weg. Perfekt. So geniessen wir den ersten Strandtag. Am Abend: Essen irgendwo in einem Strandrestaurant. Der Kellner ist sichtlich überfordert mit uns als einzigen Gästen an diesem Abend, aber absolut bemüht. Hat am Ende eigentlich auch fast alles gepasst, abgesehen davon, dass Kathrins Lamm erst kam, als alle anderen schon eine halbe Stunde lang mit Essen fertig waren. Nunja. Man sieht darüber hinweg…

Den Abend lassen wir gemütlich ausklingen. Am Donnerstag morgen – es hat die ganze Nacht durchgeregt. Mal wieder.  Und wir hatten uns doch so gemütlich aufgebaut, mit Markise und allem. Kathrin schon wach und sagt: „Du, ich glaube wir müssen mal die Markise ausleeren.“ Alex schält sich also langsam aus dem Bett, und schon tut es draussen einen gehörigen Schlag. Wir waren also zu langsam. Unter den Wassermassen die in der Markise lagen ist der Stützfuss komplett weggebogen. Scheisse. Also erstmal im strömenden Regen halbwegs wieder aufgestellt. Da müssen wir wohl nach Ersatz suchen, denn so wie es das Teil verbogen hat rückt sich nix mehr gerade.
Dann wird beratschlagt: wie jetzt weiter? Der Regen hört zwar zwischenzeitlich auf, aber der Himmel bleibt so schwarz wie ein Nachmittag im November.
Der Entschluss fällt schnell: weg, weg, weeeeeg hier.